Vater Franz, der Erschaffer der Dessau-Wörlitzer Kulturlandschaft
(Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau)
Nach dem Tod von Leopold I. regierte Fürst Dietrich (1702 - 1769) das Fürstentum Anhalt Dessau als
Vormund seines Neffen Franz. Mit seiner Mündigkeit übernimmt Fürst Leopold III. Friedrich Franz am 20.10.1758 die Regierungsgeschäfte in Anhalt-Dessau. Er bricht mit der militärischen Tradition des Hauses und versucht, die Lehren und Ideale der Aufklärung für sein Land umzusetzen. Er holt eine Reihe bedeutender Persönlichkeiten (z.B. Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorf, Friedrich Wilhelm Rust, Johann Bernhard Basedow) an seinen Hof. Durch seine neuen Formen der Pädagogik, der Musik, des Theaters und der Architektur, insbesondere der Garten- und Landschaftsgestaltung machte er Anhalt-Dessau zu einem weit über die Grenzen bekannten "Vorzeigestaat".
Seine humanen Regierungsentscheidungen, seine Armen- und Altersfürsorge und ein weit gefächertes soziales Reformwerk bringen dem beliebten Fürst Franz in der Bevölkerung den Namen "Vater Franz" ein. Von 1763 bis 1764 führt Fürst Franz zusammen mit Erdmannsdorf eine Bildungsreise nach England und den Niederlanden. Hier holt er sich Ideen für die Landschaftsgestaltung seines Landes. Gleich nach der Rückkehr entsteht in Wörlitz eine neue Gartenanlage, die allerdings 1771 durch eine Überschwemmung zerstört wird.
Der Fürst lässt sich jedoch von seinen Ideen nicht abhalten und schafft  Fürst Franz
gemeinsam mit Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorf bis 1809 den Wörlitzer Park, ein landschaftsgestalterisches und gartentechnisches Gesamtkunstwerk auf einer Fläche von 112 Hektar.
Als Franz mit seiner Jugendliebe nach England reisen wollte, schaltete sich Friedrich II. ein und stellte ihm dagegen Luise vor.  Henriette Wilhelmine Luise war als eine geborene Prinzessin von Brandenburg-Schwedt auch eine Enkelin des Alten Dessauers und somit eine Cousine von Fürst Franz. Dennoch heiratete er Luise 1767. Auch wenn der für Schönheit empfängliche Franz sich anfangs sehr für Luise begeisterte, war der Ehe auf Grund der Vorgeschichte auf Dauer wenig Glück beschieden. So einigte man sich auf eine Trennung ohne Scheidung. Die Fürstin bleibt regierende Fürstin, zieht aber dann in das ihr von Franz geschenkte Gartenreich am "Vogelherd", das spätere Luisium.
Im Jahr 1771 beruft der Fürst Johann Bernhard Basedow nach Dessau. Durch die Bereitstellung von entsprechenden Mitteln kann dieser hier sein pädagogisches Gesamtwerk vollenden. Dessau wird zur Geburtsstätte des praktizierten Philanthropismus. Nach Basedows Reformen wird in den achtziger Jahren unter Carl Gottfried Neuendorf das Schulsystem auf das Schulwesen des ganzen Landes erweitert. Schulpflicht, Schulgelderlass und die Trennung von Schule und Kirche werden durchgesetzt.
Fürstin Luise Das Reformwerk von Fürst Franz umfasste im wesentlichen drei Ziele: 
      - die Verbesserung der Lebensverhältnisse aller Bewohner des Landes
      - eine Hebung des Bildungsniveaus durch pädagogische Reformen
      - die Verschönerung der Landschaft als Umsetzung der Aufklärung
Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff (1736 - 1800) schuf als Freund und Baumeister von Fürst Franz für den Dessau-Wörlitzer Raum eine Vielzahl von Bauwerken, so z.B. das Wörlitzer Schloss, das Gotische Haus, das Georgium und das Luisium. Während Erdmannsdorff die klassizistische Baukunst favorisierte, schreibt man neugotische Bauten dem Fürsten Franz zu. Die architektonische Umsetzung blieb jedoch dem Architekten vorbehalten.
Die Vorliebe von Fürst Franz für die Gotik zeigte sich auch in dem Plan, das Gartenreich zwischen Dessau und Wörlitz mit neugotischen Kirchenbauten zu schmücken. Das wird mit den Kirchenbauten von Riesigk, Wörlitz, Vockerode und Dessau-Mildensee umgesetzt
Neben der architektonischen Realisierung der Aufklärung entstand unter Fürst  Friedrich Wilhelm von Erdmansdorf
Franz auch eine neue Landschaftsgestaltung. Unter dem Motto "das Nützliche dem Schönen" wurde im 
Dessau-Wörlitzer Raum eine Symbiose zwischen Architektur, Gartenbau und Landschaftsgestaltung geschaffen. Weitere Reisen des Fürsten nach England und Italien sowie Verbindungen mit dem Kunstgelehrten Winkelmann und dem französischen Philosophen Rousseau beeinflussten den Fürsten maßgeblich bei der Gestaltung der Parkanlagen. Im Sinne der Aufklärung waren die großen Gärten für alle Volksschichten konzipiert und einschließlich des
Das Wörlitzer Schloss und der Park (heute) Wörlitzer Schlosses für 
Besucher geöffnet. Fürst Franz konnte auch daher eine Vielzahl großer Gelehrter der damaligen Zeit begrüßen, so u.a. Alexander von Humbold, Johann Caspar Lavater, Johann Georg Forster, Johann Wolfgang von Goethe, Jean Paul, Friedrich Hölderlin.
Mit dem Klassizismus und der Neugotik gingen inspiriert durch Fürst Franz von Wörlitz zwei große Architekturstile aus, die ergänzt durch die Landschaftsgestaltung die Kunstentwicklung im damaligen Deutschland und dem kontinentalen Europa wesentlich beeinflussten.
1806 nimmt Fürst Franz mit Billigung von Napoleon (auf dessen Wunsch auch die Herzogtümer Anhalt-Bernburg und Anhalt-Köthen entstanden) den Herzogstitel an und wird Herzog von Anhalt-Dessau.
Am 9.8.1817 starb Franz im Luisium, wo er nach dem Tode seiner Frau wieder wohnte. Er hatte eine 59-jährige Regierungszeit zum Wohle von Anhalt-Dessau beendet. Leopold III. Friedrich Franz wird zuerst auf dem neuen Begräbnisplatz beigesetzt. Später am 9. August 1822 wird er zusammen mit seiner Gattin Luise in der neu erbauten Turmgruft der Jonitzer Kirche (Dessau-Waldersee) beigesetzt. Sein Enkel Leopold Friedrich (regiert 1817 bis 1871) folgte ihm auf den Thron.
Herzog Leopold III. Friedrich Franz
Auch Vater Franz wurde von den dankbaren Anhaltinern in Dessau ein Denkmal gesetzt. Vor der Johanniskirche an der Ecke Kavalierstraße/Johannisstraße stehend weist der Visionär Fürst Franz in sein schönes Anhalt. Mit der Franz-Straße, dem Fürst- Franz-Gymnasium oder aber auch mit dem Fürst-Franz-Wanderweg wurde ihm auch die Reverenz erwiesen, die er sich mit seinem Lebenswerk verdient hat.