Anhalt-Hausorden
Albrecht der Bär
1. Klasse |
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Im Jahr 1867 folgte Anhalt in den Norddeutschen Bund, beschickte
Bundesrat und Reichstag und bildete mit Preußen ein Militärbündnis,
dessen Folge die Bildung des Anhaltischen Infanterieregimentes Nr. 93
war. Dieses konnte sich auch im deutsch-französischen Krieg 1870/71
auszeichnen, wobei auch Erbprinz Friedrich, der spätere Herzog
Friedrich I. teilnahm und auch der Kaiserproklamation des Deutschen
Reiches in Versailles mit beiwohnte. Anhalt war als souveräner
Bundesstaat gleichberechtigter Teil des
deutschen Reiches geworden. Es hatte im deutschen Bundesrat eine Stimme
(vertreten durch den anhaltischen Staatsminister von Koseritz). Für den |
Herzog Friedrich
I. |
Reichstag gab es zwei Wahlkreise (Dessau-Zerbst und
Bernburg-Köthen-Ballenstedt), die je einen
Reichstagsabgeordneten wählten. Der wirtschaftliche Aufschwung nahm
unter Herzog Friedrich einen segensreichen Entwicklung. Nicht zuletzt
trugen dazu der weitere Ausbau des Eisenbahnnetzes, des Stromverkehrs
auf Elbe und Saale und die Einrichtung von Post- und Telegrafenämtern
auch auf Dörfern bei. In Bernburg entstand eine herzogliche
Versuchsstation für Landwirtschaft und der Zuckerrübenanbau erreichte
eine außerordentliche hohe Blüte. Maschinen- und Metallfabriken,
Zement- und Tonröhrenfabriken, aber auch chemische Fabriken wuchsen wie
Pilze aus der Erde. Anhalt war Industriestaat geworden. Damit einher
ging die immer stärker werdende Zunahme der Bevölkerung Anhalts.
1864: 193.046 Einwohner
1875: 213.565 Einwohner
1892: 275.102 Einwohner
1900: 316.085 Einwohner
1905: 328.007 Einwohner
Zur Religion liegen Angaben aus dem Jahr 1871 vor. Damals hatte Anhalt
198.107 evangelische Christen, 3.378 römisch-katholische Christen, 56
sonstige Christen und 1.896 Juden.
Währung in
Anhalt
bis
1867 |
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1 Taler = 30 Silbergroschen = 360 Pfennige |
1867 - 1875 |
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1 Taler = 30 Silbergroschen = 360
Pfennige |
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1 Gulden = 60 Kreuzer |
ab 1875 |
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1 Mark = 100 Pfennige |
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Aufziehen der
Hauptwache in Dessau |
II. Bataillon des
Anhaltischen Infanterie-Regiments Nr. 93 in Zerbst |
1881 wurde mit Preußen eine Militärkonvention abgeschlossen. Das
anhaltische Militärkontingent bestehend aus dem Anhaltinischen Infanterie-Regiment Nr. 93 und
der Anhaltinischen Landwehr 93 wurde dem Preußischen IV. Armeekorps
unterstellt. Garnisonsstädte waren Dessau und Zerbst.
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Im Jahre 1904
verstarb Herzog Friedrich I. auf seinem Schloss in Ballenstedt. Sein
Leichnam wurde mit dem Zug nach Dessau gebracht und hier nach einem
Trauerzug durch Dessau im Mausoleum im Georgenpark beigesetzt. |
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Überführung der
sterblichen Überreste per Eisenbahn nach Dessau |
Trauerzug mit dem
Sarg Friedrich I. durch die Straßen von Dessau |
Die
Trauergesellschaft an der letzten Ruhestätte - dem Mausoleum |
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(Bilder
können durch Anklicken vergrößert werden) |
Nach dem Tode von Friedrich I.1904 folgte Friedrich II. am
21.1.1904 auf den
herzoglichen Thron. Er war seit dem 2.2.1886 Erbprinz. Prinzessin Marie
von Baden war seine Gattin. |
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Herzog
Friedrich II. von Anhalt
(zum Vergrößern
anklicken) |
Ehrenpostkarte
für das Anhaltische Infanterieregiment |
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Mit dem Tod von Friedrich II. am 21. Januar 1918 konnte sein Bruder Eduard (gestorben
13.09.1918) kurzzeitig die Regentschaft übernehmen. Nach
dessen Tod wurde Joachim Ernst (er war erst 17 Jahre alt) unter der
Vormundschaft seines Oheims Aribert letzter
Herzog von Anhalt. Oheim Aribert verzichtete in den Nachkriegswirren
am 12. November 1918
für ihn auf den Thron. Damit wurde Anhalt Republik
und gleich- zeitig Freistaat mit Dessau als Hauptstadt. |