Einigung
1807 traten die Dessauer, die Bernburger und die Köthener Linie dem  Rheinbund und 1815 dem Deutschen 
Bund bei. Die Fürsten von Anhalt gehörten auch zu den ersten, die um  1828 dem von Preußen geschaffenen Zollverein beitraten. Die enge Zusammenarbeit mit Preußen wurde dadurch gefördert und trug damit einen weiteren Schritt zur deutschen Einigkeit bei. Als die Köthener Linie mit Herzog Heinrich am 23.11.1947 erlosch, ging die Regierung einstweilen an den Herzog von Dessau als Senior über. Als auch die Bernburger Linie mit dem kinderlosen Alexander Karl am 19.8.1863 ausstarb, kam es unter Leopold IV. Friedrich im gleichen Jahr zur Wiedervereinigung der anhaltischen Fürstentümer zu einem Herzogtum Anhalt, indem er als alleiniger Herzog regierte. In Anhalt bestand seit Fürst Leopold das Erstgeburtsrecht, so das künftige Teilungen ausgeschlossen waren.
Gedenkmünze 5 jährige 
Regierung Herzog Leopold 
Friedrich 1867


Anhalt-Hausorden 
Albrecht der Bär 
1. Klasse
Im Jahr 1867 folgte Anhalt in den Norddeutschen Bund, beschickte Bundesrat und Reichstag und bildete mit Preußen ein Militärbündnis, dessen Folge die Bildung des Anhaltischen Infanterieregimentes Nr. 93 war. Dieses konnte sich auch im deutsch-französischen Krieg 1870/71 auszeichnen, wobei auch Erbprinz Friedrich, der spätere Herzog Friedrich I. teilnahm und auch der Kaiserproklamation des Deutschen Reiches in Versailles mit beiwohnte. Anhalt war als souveräner Bundesstaat gleichberechtigter Teil des deutschen Reiches geworden. Es hatte im deutschen Bundesrat eine Stimme (vertreten durch den anhaltischen Staatsminister von Koseritz). Für den 
Herzog Friedrich I.          
Reichstag gab es zwei Wahlkreise (Dessau-Zerbst und Bernburg-Köthen-Ballenstedt), die je einen Reichstagsabgeordneten wählten. Der wirtschaftliche Aufschwung nahm unter Herzog Friedrich einen segensreichen Entwicklung. Nicht zuletzt trugen dazu der weitere Ausbau des Eisenbahnnetzes, des Stromverkehrs auf Elbe und Saale und die Einrichtung von Post- und Telegrafenämtern auch auf Dörfern bei. In Bernburg entstand eine herzogliche Versuchsstation für Landwirtschaft und der Zuckerrübenanbau erreichte eine außerordentliche hohe Blüte. Maschinen- und Metallfabriken, Zement- und Tonröhrenfabriken, aber auch chemische Fabriken wuchsen wie Pilze aus der Erde. Anhalt war Industriestaat geworden. Damit einher ging die immer stärker werdende Zunahme der Bevölkerung Anhalts. 
                                                          1864:    193.046 Einwohner
                                                          1875:    213.565 Einwohner
                                                          1892:    275.102 Einwohner
                                                          1900:    316.085 Einwohner
                                                          1905:    328.007 Einwohner
Zur Religion liegen Angaben aus dem Jahr 1871 vor. Damals hatte Anhalt 198.107 evangelische Christen, 3.378 römisch-katholische Christen, 56 sonstige Christen und 1.896 Juden.
Währung in Anhalt           
           bis 1867

1 Taler = 30 Silbergroschen = 360 Pfennige
1867 - 1875 1 Taler = 30 Silbergroschen = 360 Pfennige
1 Gulden = 60 Kreuzer
ab 1875 1 Mark = 100 Pfennige
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Aufziehen der Hauptwache in Dessau II. Bataillon des Anhaltischen Infanterie-Regiments Nr. 93 in Zerbst

1881 wurde mit Preußen eine Militärkonvention abgeschlossen. Das anhaltische Militärkontingent bestehend aus dem Anhaltinischen Infanterie-Regiment Nr. 93 und der Anhaltinischen Landwehr 93 wurde dem Preußischen IV. Armeekorps unterstellt. Garnisonsstädte waren Dessau und Zerbst.

Im Jahre 1904 verstarb Herzog Friedrich I. auf seinem Schloss in Ballenstedt. Sein Leichnam wurde mit dem Zug nach Dessau gebracht und hier nach einem Trauerzug durch Dessau im Mausoleum im Georgenpark beigesetzt.
Überführung der sterblichen Überreste per Eisenbahn nach Dessau Trauerzug mit dem Sarg Friedrich I. durch die Straßen von Dessau Die Trauergesellschaft an der letzten Ruhestätte - dem Mausoleum
(Bilder können durch Anklicken vergrößert werden)
Nach dem Tode von Friedrich I.1904 folgte Friedrich II. am 21.1.1904 auf den herzoglichen Thron. Er war seit dem 2.2.1886 Erbprinz. Prinzessin Marie von Baden war seine Gattin.
 
Herzog Friedrich II. von Anhalt
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Ehrenpostkarte für das Anhaltische Infanterieregiment
Mit dem Tod von Friedrich II. am 21. Januar 1918 konnte sein Bruder Eduard (gestorben 13.09.1918) kurzzeitig die Regentschaft übernehmen. Nach dessen Tod wurde Joachim Ernst  (er war erst 17 Jahre alt) unter der Vormundschaft seines Oheims Aribert letzter Herzog von Anhalt. Oheim Aribert verzichtete in den Nachkriegswirren am  12. November 1918 für ihn auf den Thron. Damit wurde Anhalt Republik und gleich- zeitig Freistaat mit Dessau als Hauptstadt.