Askanien - Anhalt
Die eigentlichen Wurzeln Anhalts sind mit der Geschichte der Askanier eng verbunden. Erster urkundlich nachweisbarer Ahnherr von Anhalt war Graf Esiko von Ballenstedt. Er herrschte neben seinem Stammsitz Ballenstedt und Aschersleben auch über die durch Erbschaft gewonnenen Gebiete um Köthen, Dessau, Wörlitz und westlich Bernburg. 
Sein zweiter Enkel Graf Otto (der Reiche) übernahm die anhaltischen Besitzungen und erweiterte sie um die Herrschaft Bernburg sowie die Gegend um Zerbst, Roßlau und Coswig. Er führte den von Graf Esiko begonnenen Bau der Burg Anhalt im Selketal zu Ende und legte seinen Familiensitz dorthin.
Graf Ottos Sohn ist wohl der bekannteste Askanier des Mittelalters: Albrecht der Bär (* 1100, + 1170). Er setzte sich mit den Welfen auseinander, die zeitweise die Region um Anhalt erobert hatten, nachdem zuvor Albrecht in Sachsen einmarschiert war. Die wahre Größe Albrecht des Bären zeigte sich im Feldzug gegen die heidnischen Wenden. Mit seinem Sieg schaffte er mit dem Gebiet Altmark die Wiege für Brandenburg, Preußen und das künftige deutsche Reich. Markgraf Albrecht war nicht nur erobernder Feldherr, sondern auch fürsorglicher Landesvater. Er verschenkte Land für Ansiedler. Zu nennen sind hier vor allem die Flamländer aus Holland und Flandern. Noch heute erinnern z.B. Ortsnamen wie Aken (Aachen), Mücheln (Mecheln), Niemegk (Nimwegen) an die Niederlande. Auch der kleine anhaltische Höhenzug Fläming erinnert an die Herkunft der Siedler. Für die Verteidigung des Landes gewann Albrecht Ritter durch die Verteilung von Landgütern (Rittergüter) als Lehen.
Von Albrechts 7 Söhnen erhielten Otto das Land Brandenburg und Bernhard Anhalt und Sachsen. 
In Köthen blühte die anhaltische Münzstempel -
Schneidekunst


Brakteat (einseitig geprägtes
Silberblechstück) mit dem Bild
Albrecht des Bären und seiner Gemahlin Sophie
Der brandenburgische Zweig des askanischen Fürstenhauses aus Otto hervorgegangen (Linie Anhalt- Brandenburg) starb1320 aus.
Mit dem Ableben des Herzogs  Bernhard am 09. Februar 1212 ging sein Erbe an seine zwei Söhne Heinrich (Anhalt) und Albrecht (Sachsen). 
Die Linie Anhalt-Sachsen wurde von Albrecht I. unter den Söhnen Albrecht II. (Sachsen-Wittenberg) und Johann Stifter (Sachsen-Lauenburg) aufgeteilt. Albrecht II verlegte seine Residenz in die alte Anhaltinerstadt Wittenberg. 1422 starb dieser Zweig aus. Die Linie Sachsen-Lauenburg ging im Jahre 1687 zu Ende.

Heinrich I.
Heinrich I. (Heinrich der Fette), ältester Sohn Bernhards, erbte das eigentliche Anhalt, wozu zunächst nur Coswig und ein Teil des Amtes Roßlau gehörte, später auch Gebiete westlich davon wie Bernburg und Aschersleben. Er nennt sich 1212 als erster Fürst von Anhalt und hat die anhaltische Linie damit bis zu ihrem Ende fortgepflanzt. Damit ist dies die Geburtsstunde des Fürstentums Anhalt.
Das anhaltische Fürstenhaus besaß bis in das achtzehnte Jahrhundert kein Erstgeburts- und Unteilbarkeitsgesetz, wie es z.B. bei den Hohenzollern den brandenburgisch- preußischen Besitz zusammenhielt. Diese leidigen Teilungen beginnen bereits mit dem Tode Heinrich I. 1251. Drei seiner Söhne bilden die ältere Bernburger Linie, die ältere Zerbster Linie und die Ascherslebener Linie.
Die Zerbster, seit 1341 auch Dessauer Linie genannt, umfasste Köthen, Dessau, Coswig und später Zerbst (Barby). Nachdem die Wasserburgen Reina und Waldeser durch Überschwemmungen zerstört waren, wurde  1341 das Dessauer Schloss erbaut, was bis zum Ende des Herzogtums Anhalt die Residenz sein sollte.
Die Dessauer Linie überlebte die beiden anderen und erbte damit bis auf die Stadt Aschersleben das Anhalter Land. Letztere (Aschersleben) wurde vom Bischof von Halberstadt seinem Bistum einverleibt.